Glossar

ITU-R BT.2020

ITU-R BT.2020

ITU-R BT.2020 (UHD-Signal), auch bekannt als Rec. 2020, ist eine Empfehlung der ITU (International Telecommunication Union) für die technische Spezifikation von Ultra-High-Definition-TV-Systemen (UHDTV). Sie definiert die Parameter für Bildauflösung, Framerate, Farbraum, Farbabtastung und Bit-Tiefe und ist die zentrale Grundlage für UHD-Produktionen, Broadcast und Distribution.

BT.2020 legt zwei Auflösungsstufen fest: 3840×2160 (UHD-1) und 7680×4320 (UHD-2 bzw. 8K), jeweils mit einem Seitenverhältnis von 16:9. Die Empfehlung unterstützt Framerates bis zu 120 Hz sowie progressive und interlaced Scans, wobei progressive Formate bevorzugt sind.

Ein zentraler Bestandteil von BT.2020 ist der erweiterte Farbraum, der gegenüber BT.709 eine deutlich größere Farbfläche umfasst. Die Primärfarben sind enger am sichtbaren Spektrum angesiedelt, was die Darstellung satterer und differenzierterer Farben ermöglicht – ein wichtiger Aspekt für HDR-Inhalte. BT.2020 spezifiziert zudem verschiedene Abtastformate (z. B. 4:2:0, 4:2:2, 4:4:4) sowie 10- und 12-Bit-Farbtiefen.

Für den Transfer von digitalen Videosignalen zu realen Helligkeitswerten kann BT.2020 mit unterschiedlichen EOTFs kombiniert werden – etwa PQ (Perceptual Quantizer) oder HLG (Hybrid Log-Gamma), die wiederum in ITU-R BT.2100 definiert sind. Die Wahl der EOTF hat wesentlichen Einfluss auf die Signalinterpretation bei HDR-Inhalten.

BT.2020 ist primär für Produktions-, Speicher- und Übertragungswege in UHD geeignet. Für eine normgerechte Anlieferung in UHD müssen insbesondere Farbraumkennzeichnung, Auflösung, Framerate, Chroma Subsampling und Bit-Tiefe exakt den BT.2020-Spezifikationen entsprechen. Fehlkonfigurationen können zu Farbverschiebungen, Skalierungsfehlern oder Inkompatibilitäten bei der Wiedergabe führen.