Interframe-Kompression
Interframe-Kompression ist ein Verfahren zur Reduzierung der Datenmenge in videobasierten Formaten, bei dem nicht jedes Einzelbild vollständig gespeichert wird, sondern lediglich die Bilddifferenzen zwischen aufeinanderfolgenden Frames. Diese Technik nutzt die zeitliche Redundanz innerhalb eines Videostreams und ist damit besonders effizient bei ruhigen oder sich wiederholenden Bildinhalten.
Statt jedes Frame als vollständiges Bild zu codieren (wie bei der Intraframe-Kompression), arbeitet die Interframe-Kompression mit sogenannten Referenzbildern (I-Frames) und daraus abgeleiteten Bildtypen wie P-Frames (Predictive) und B-Frames (Bidirectional). P- und B-Frames enthalten nur die Veränderungen im Vergleich zu vorherigen oder nachfolgenden Bildern und ermöglichen so eine deutlich geringere Datenrate bei vergleichbarer visueller Qualität.
Formate mit Interframe-Kompression – etwa MPEG-2, H.264/AVC oder H.265/HEVC – sind in der Regel in sogenannten Long-GOP-Strukturen organisiert, bei denen eine Gruppe von Bildern gemeinsam verarbeitet wird. Diese Art der Kompression ist besonders vorteilhaft für Distribution, Streaming und Archivierung, da sie Speicherplatz spart und Bandbreite schont.
In der professionellen Videoproduktion kann Interframe-Kompression jedoch Nachteile haben – insbesondere bei schnittintensiven Bearbeitungen oder bei der Fehlertoleranz bei Datenverlust. Deshalb kommen in der Postproduktion häufig intraframebasierte Codecs (z. B. ProRes oder DNxHR) zum Einsatz, während Interframe-Formate bevorzugt für Ausspielung, Archiv oder Streaming genutzt werden.