Intraframe-Kompression
Intraframe-Kompression ist ein Verfahren der Videokompression, bei dem jedes Einzelbild (Frame) unabhängig von den umgebenden Frames codiert wird. Dabei wird innerhalb eines Bildes redundante Information reduziert – etwa durch DCT-basierte Verfahren oder Entropiecodierung – ohne auf zeitliche Bilddifferenzen zurückzugreifen. Jedes Frame enthält somit alle für die Dekodierung nötigen Bildinformationen und ist in sich abgeschlossen.
Diese Kompressionsmethode bietet hohe Schnitt- und Bearbeitungsfreundlichkeit, da das Videomaterial framegenau angesprochen und verarbeitet werden kann, ohne dass vorherige oder nachfolgende Bilder rekonstruiert werden müssen. In der professionellen Produktion wird Intraframe-Kompression daher bevorzugt für Editing- und Mastering-Codecs eingesetzt.
Typische Beispiele für intraframebasierte Codecs sind Apple ProRes, Avid DNxHD/DNxHR oder AVC-Intra. Sie bieten eine hohe visuelle Qualität bei moderater Datenrate und sind robust gegenüber Bildfehlern oder Datenverlust, da jedes Frame eigenständig dekodierbar bleibt.
Im Gegensatz zur Interframe-Kompression, die durch Nutzung zeitlicher Redundanz geringere Dateigrößen bei gleicher Auflösung ermöglicht, erfordert Intraframe-Kompression mehr Speicherplatz und Bandbreite, bietet dafür aber Vorteile bei Performance, Stabilität und Qualität in Postproduktionsumgebungen.