YCbCr
YCbCr ist ein Farbcodierungsverfahren, das Helligkeits- und Farbinformationen eines Bildsignals getrennt darstellt. Es basiert auf einer Transformation des RGB-Farbmodells in eine Luma-Komponente (Y) und zwei Chroma-Komponenten (Cb und Cr), welche die Farbdifferenzsignale Blau-Minus-Luma und Rot-Minus-Luma repräsentieren.
Der Hauptvorteil von YCbCr liegt in der Möglichkeit zur effizienten Kompression: Da das menschliche Auge deutlich empfindlicher auf Helligkeit als auf Farbdetails reagiert, können Cb und Cr verlustbehaftet reduziert oder mit geringerer Auflösung gespeichert werden, ohne die wahrgenommene Bildqualität stark zu beeinträchtigen.
In der digitalen Videoproduktion ist YCbCr das dominierende Farbformat für Kompression, Übertragung und Speicherung. Typische Signalnormen wie ITU-R BT.601 (SD), BT.709 (HD) oder BT.2020 (UHD) definieren jeweils spezifische Koeffizienten für die RGB-zu-YCbCr-Umrechnung, einschließlich Weißpunkt und Transferfunktion.
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen YCbCr (Signal- oder Transportformat) und YUV (ein analoges Farbmodell). Zudem werden in der digitalen Übertragung oft sogenannte „Studio Ranges“ (begrenzter Wertebereich, z. B. Y: 16–235) verwendet, die sich von „Full Range“-Darstellungen unterscheiden. Fehlerhafte Interpretation dieser Bereiche kann zu Kontrastverlust oder Farbstichen führen.
YCbCr bildet die Grundlage zahlreicher Videoformate und ist ein zentraler Bestandteil professioneller Workflows, insbesondere bei der Verarbeitung von komprimierten oder bandbreitenoptimierten Inhalten.