Glossar

Interlaced Scan

Interlaced Scan

Interlacing (Zeilensprungverfahren) ist ein Verfahren zur Bilddarstellung und -übertragung, bei dem jedes Videobild in zwei zeitlich versetzte Halbbilder (Fields) unterteilt wird. Dabei enthält das erste Halbbild alle geraden, das zweite alle ungeraden Bildzeilen (oder umgekehrt), wodurch die Bildrate optisch verdoppelt wird, ohne die Datenrate proportional zu erhöhen. Dieses Verfahren wurde ursprünglich für analoge Fernsehsysteme wie PAL oder NTSC entwickelt, um die Bewegungsdarstellung zu verbessern und Flimmern bei begrenzter Bandbreite zu minimieren.

In interlaced-codiertem Material werden die beiden Halbbilder nacheinander aufgezeichnet oder übertragen, bilden jedoch zusammen ein Vollbild. Typische Kennzeichnungen sind 1080i50 oder 576i, wobei das „i“ für interlaced steht. Die Bildfrequenz bezieht sich auf die Halbbildanzahl pro Sekunde (z. B. 50i = 25 Vollbilder/sec, bestehend aus 50 Fields/sec).

Die technische Verarbeitung von Interlaced-Video erfordert eine korrekte Halbbilddominanz (Top Field First oder Bottom Field First). Fehler in der Reihenfolge oder beim Deinterlacing können zu sichtbaren Artefakten führen, etwa Bewegungsruckeln, Kämmeffekten oder Flimmern.

In modernen Workflows und Displays – die meist progressives Scanning (p) nutzen – wird Interlaced-Material zunehmend deinterlaced oder vollständig vermieden.

Für die technische Anlieferung ist bei interlaced-codiertem Material sicherzustellen, dass die Field Order, das Signalformat, sowie die korrekte Interpretation durch das Zielsystem gewährleistet sind. Abweichungen können zu Fehlinterpretationen, QC-Fehlern oder unsauberer Darstellung führen.