Glossar

ITU-R BT.709

ITU-R BT.709

ITU-R BT.709, auch bekannt als Rec. 709, ist die zentrale Empfehlung der ITU zur digitalen Codierung von HD-Videosignalen. Sie definiert die Parameter für Farbraum, Transferfunktion (Gamma), Abtastung und Bildauflösung für HD-Systeme im professionellen Umfeld und ist der am weitesten verbreitete Farbraum im HD-Broadcast sowie in filebasierten HD-Produktionen.

BT.709 spezifiziert einen YCbCr-Komponentenfarbraum mit fest definierten Primärfarben, dem Weißpunkt D65 und einer standardisierten Gammakurve (etwa 2.4 bei Display-Wiedergabe). Im Unterschied zu BT.601, dessen Farbraum kleiner ist, erlaubt BT.709 eine breitere und präzisere Farbdarstellung, die auf moderne HD-Displays abgestimmt ist.

Typische Signalparameter unter BT.709 sind:

  • Auflösung: 1920×1080 (Full HD) oder 1280×720 (HD Ready)
  • Bildraten: 23.976p, 25p, 29.97p, 50i/p, 59.94i/p
  • Farbabtastung: 4:2:2 oder 4:2:0, meist mit 8 oder 10 Bit Farbtiefe

BT.709 wird sowohl bei interlaced als auch bei progressiven Formaten angewendet. Das Videosignal nutzt standardmäßig die sogenannte Studio Range (Luma 16–235, Chroma 16–240), und die Matrix für YCbCr-Umrechnung unterscheidet sich von der in BT.601 verwendeten.

Der BT.709-Farbraum ist die technische Grundlage für die meisten HD-SDI-Übertragungen, H.264-Encoding in HD, Blu-ray sowie für TV-Ausstrahlungen in 1080i/p. In Workflows mit gemischten Quellen (zum Beispiel SD-Material oder UHD/HDR-Quellen) ist eine präzise Farbraumkonvertierung notwendig, um visuelle Konsistenz zu gewährleisten.

Für eine normkonforme HD-Anlieferung ist sicherzustellen, dass das Material BT.709-konform encodiert ist – einschließlich korrekter Farbraumkennzeichnung, Transferfunktion und Chroma-Subsampling. Fehler in der Farbraumzuordnung können zu verfälschten Farben, Kontrastproblemen oder fehlerhaften Konvertierungen bei der Weiterverarbeitung führen.