MPEG-2
MPEG-2 ist ein international standardisiertes Verfahren zur verlustbehafteten Kompression von Video- und Audiodaten, das vor allem im Bereich Fernsehen, DVD und Digital Broadcasting weit verbreitet ist. Es wurde von der Moving Picture Experts Group als Nachfolger von MPEG-1 entwickelt und optimiert, um höhere Auflösungen, Interlacing und Mehrkanal-Audio zu unterstützen.
Im Videobereich arbeitet MPEG-2 typischerweise mit einer Kombination aus Intraframe- und Interframe-Kompression: Innerhalb eines Frames werden Redundanzen entfernt (Intra), zwischen aufeinanderfolgenden Frames wird Bewegung vorhergesagt (Inter), was die Datenrate bei gleicher Qualität deutlich reduziert. MPEG-2 unterstützt unterschiedliche Farbunterabtastungen, meist 4:2:0 für Konsumerformate (DVD, DVB) und 4:2:2 für professionelle Anwendungen wie IMX oder Digital Betacam.
Für Audio wird häufig MPEG-1 Layer II oder Dolby Digital (AC-3) zusammen mit dem Videostream verwendet, beispielsweise in Transport Streams für DVB-T, DVB-S oder DVB-C.
Typische Anwendungsbereiche von MPEG-2 sind SD- und HD-TV-Ausstrahlung, DVDs sowie Archivformate in älteren Broadcast-Systemen. Trotz neuerer Codecs wie H.264 oder HEVC wird MPEG-2 weiterhin eingesetzt, insbesondere in bestehenden Übertragungsinfrastrukturen.