Glossar

HDR HLG

HDR HLG

HDR HLG (High Dynamic Range – Hybrid Log-Gamma) ist ein HDR-Übertragungsstandard, der einen erweiterten Dynamikumfang in der Videodarstellung ermöglicht, ohne die Kompatibilität mit SDR-Systemen zu verlieren. Im Gegensatz zu anderen HDR-Verfahren wie PQ (Perceptual Quantizer) basiert HLG auf einer gamma-basierten Kodierung, die sich dynamisch an die Helligkeit des Displays anpasst und keine absolute Helligkeitsreferenz benötigt.

HLG kombiniert eine klassische Gammakurve für die unteren Helligkeitsbereiche mit einer logarithmischen Kennlinie für die höheren Pegel. Dadurch kann ein größerer Helligkeitsbereich (bis ca. 1000 cd/m² und darüber) dargestellt werden, ohne die Codierungsstruktur von SDR-Material vollständig zu verlassen. Dies ermöglicht einen rückwärtskompatiblen Betrieb: SDR-Geräte interpretieren das Signal als herkömmliches Gamma, während HDR-kompatible Displays die HLG-Kurve korrekt verarbeiten und den erweiterten Dynamikumfang darstellen.

Technisch verwendet HLG typischerweise den Farbraum BT.2020 mit einer Bit-Tiefe von 10 Bit. Die EOTF (Electro-Optical Transfer Function) ist in ITU-R BT.2100 spezifiziert. Anders als PQ benötigt HLG kein Metadaten-Management zur Darstellung – ein Vorteil insbesondere bei Live-Produktionen oder Broadcast-Anwendungen, wo geringe Latenz und einfache Signalverarbeitung essenziell sind. Für eine technisch korrekte Verarbeitung und Anlieferung ist sicherzustellen, dass Farbraum, Transferfunktion und Signalkennzeichnung konsistent gesetzt sind, da eine fehlerhafte Behandlung zu falscher Bildwiedergabe auf Endgeräten führen kann.