Clipping
Clipping bezeichnet das Abschneiden von Signalanteilen, die über den maximal darstellbaren oder speicherbaren Wertebereich hinausgehen. Es tritt sowohl in der Audio- als auch in der Videosignalverarbeitung auf und führt zu Informationsverlust sowie nichtlinearen Verzerrungen.
Bei digitalen Audiosignalen entsteht Clipping, wenn der Pegel 0 dBFS überschreitet – der Maximalwert, den ein digitales System abbilden kann. Dabei werden Wellenformspitzen hart abgeschnitten.
Im Videobereich bezieht sich Clipping auf Signalanteile, die außerhalb des erlaubten Helligkeits- oder Farbbereichs liegen. Bei YCbCr-Signalen bedeutet das z. B. Luma-Werte außerhalb des Bereichs 16–235 oder Chroma-Werte außerhalb 16–240 (bei 8 Bit). Solche Werte werden bei fehlerhafter Verarbeitung oder Konvertierung hart auf die Grenzwerte begrenzt.
Clipping ist insbesondere in hochwertigen Produktions- und Mastering-Workflows unerwünscht, da es nicht reversibel ist und die visuelle oder akustische Qualität nachhaltig beeinträchtigen kann. Zur Vermeidung werden Limiter, Soft Clipping-Algorithmen oder Farbraum-konforme Grading-Tools eingesetzt. In der Qualitätskontrolle wird Clipping als technischer Fehler gewertet, der zur Ablehnung führen kann.