LRA
LRA (Loudness Range) ist ein Messwert zur Beschreibung der Lautheitsdynamik eines Audiosignals und wurde im Rahmen der EBU-Empfehlung R128 mit der technischen Spezifikation EBU Tech 3342 eingeführt. Im Gegensatz zur klassischen Dynamikangabe (z. B. Unterschied zwischen leisester und lautester Passage in dB) berücksichtigt LRA nur die signifikant wahrnehmbaren Lautheitsunterschiede und blendet Extremwerte und kurze Ausreißer aus.
Die Berechnung von LRA basiert auf der ITU-R BS.1770-4-Lautheitsmessung und erfolgt auf Grundlage der Momentary und Short-Term Loudness über einen definierten Analysezeitraum. Das Ergebnis wird in Loudness Units (LU) angegeben. Typische LRA-Werte liegen im Bereich von 3 LU (sehr geringe Dynamik, z. B. Nachrichtenbeiträge) bis über 20 LU (stark dynamisches Material wie Spielfilm oder Klassikkonzert).
LRA ist besonders relevant für die technische Qualitätssicherung, da eine zu hohe Lautheitsdynamik in Ausspielwegen mit begrenzter Wiedergabefähigkeit (z. B. Mobilgeräte, lineares Fernsehen) zu Verständlichkeitsproblemen führen kann. Umgekehrt wirkt sich eine zu geringe Dynamik negativ auf den Höreindruck aus, da Musik oder Sprache flach und undifferenziert erscheinen können.
In professionellen Produktionsumgebungen wird der LRA-Wert gezielt eingesetzt, um die Konsistenz und Sendetauglichkeit von Audioinhalten zu bewerten – vor allem im Zusammenspiel mit Integrated Loudness (LUFS) und True Peak (dBTP). Für bestimmte Formate oder Plattformen können LRA-Grenzwerte vorgeschrieben sein.