UHD HDR Produktionen
Grundlegendes
Im folgenden werden die technischen Rahmenbedingungen für UHD HDR Produktionen bezüglich der Mindestanforderungen an das Ausgangsmaterial und des Gradings beschrieben. Ziel ist es, mit UHD ein für den Zuschauer ansprechendes und hochwertiges audiovisuelles Gesamterlebnis zu schaffen, das auf möglichst vielen Endgeräten und Verbreitungswegen gleichermaßen bereitgestellt werden kann. Es ist nicht Absicht dieser Leitlinien, den gestalterischen Prozess und den Look einer Produktion zu beeinflussen, sondern lediglich den nötigen Rahmen und Leitlinien zu geben.
UHD-Produktionen für RTL sind bevorzugt in HDR (High Dynamic Range, nach ITU-R BT.2100 PQ bzw. SMPTE ST.2084) zu erstellen. Das Hochskalieren von SD- oder HD-Material auf die UHD-Auflösung, sowie die (Cross)-Konvertierung von anderen HDR Formaten ist zu vermeiden und nur in Sonderfällen (z.B. bei Verwendung von Archivmaterial) mit geeigneter professioneller Software gestattet, und sollte im Vorfeld abgesprochen werden.
Grundsätzlich soll das Grading für HDR zu einem hochwertigen Gesamteindruck führen und die Dramaturgie visuell unterstützen. Die zugelassenen Anlieferungsformate sind den entsprechenden Deliveries im Bereich Longform Content zu entnehmen.
Voraussetzungen
UHD HDR Produktionen müssen die folgenden Grundvoraussetzungen erfüllen:
Verwendung von min. nativem UHD Material (3840 x 2160)
Möglichst kompressionsarme Aufzeichnung mit idealerweise > 10 bit Quantisierung
Für das Grading ist das qualitativ hochwertigste Roh- oder logarithmische Ausgangsformat zu verwenden (z.B. RAW, R3D, S-Log, C-Log, Log C, etc.)
Das Grading muss auf einem 1000 nits [cd/m²], PQ (BT.2100/BT.2084) und BT.2020 fähigem Display stattfinden. Dabei sollte der Farbraum P3 D65 vollständig wiedergegeben werden können.
Das fertige Master soll keine Signalwerte aufweisen, die zu Leuchtdichten außerhalb des gültigen Bereichs von 0 bis 1000 nits führen.
Farbsignalwerte werden zwar als BT.2020 gespeichert, sollen aber im Bereich vom P3 D65 ausgesteuert werden, da es derzeit keine weitverbreiteten Displaytechnologien gibt, die den vollständigen Farbraum BT.2020 abdecken können.
Credits, Abspanntexte und andere vergleichbare Text- oder Grafikelemente sollen ungefähr bei 58% (ca. 205 nits) ausgesteuert werden. Texte und Grafiken, die ohne dramaturgischen Grund Leuchtdichten von weit über 400 nits erzielen, werden nicht akzeptiert. Es wird empfohlen ITU-R BT.2408 zu beachten.
Hohe Leuchtdichtewerte sollten in der Regel Spitzlichter/Highlights vorbehalten sein, wie z.B. Reflexionen, Lichtern/Scheinwerfern, spezielle Effekte, etc.
Sollte das Anlieferungsfile aus einem Dolby Vision Master entstammen, muss gewährleistet sein, dass der 1000 nits Trim einen, dem Original möglichst ähnlichen Farbeindruck aufweist.